
Timo Wahl YOGA-PODCAST
Timo Wahl YOGA-PODCAST
#27 Stress im Körper - wie wir ihn spüren, speichern und lösen
In dieser Episode spreche ich mit meinem Freund und Kollegen Alex Hausen über ein Thema, das uns alle betrifft: Stress.
Gemeinsam werfen wir einen ganzheitlichen Blick auf die unterschiedlichen Auswirkungen, die Stress auf Körper, Geist und Nervensystem haben kann. Wir teilen persönliche Erfahrungen, beleuchten wissenschaftliche Hintergründe und stellen verschiedene Methoden vor, wie wir mit Stress besser umgehen können – von körperorientierten Ansätzen bis hin zu mentalen Strategien.
Eine ehrliche, inspirierende und praxisnahe Folge für alle, die sich mehr Balance und innere Ruhe im Alltag wünschen.
Ein kleines Übungsvideo mit begleitenden Übungen findest Du unter https://timowahl.de/aus-und-weiterbildung/yoga_osteopathie
Ja, herzlich willkommen zu einer neuen Folge unserer Podcast-Reihe. Und wir haben so ein bisschen ein neues Konzept. Wir wollen euch immer mal wieder Themen, die vielleicht in sich so ein bisschen geschlossen, kurz, knapp, knackig sind, auch etwas kürzer präsentieren. Versuchen es immer auch praxisnah zu machen und deshalb... Haben wir uns gedacht, so rund 30 Minuten, der Wecker läuft. Und heute ist wieder da mein lieber Freund und Arbeitskollege Alex Hausen. Ich freue mich. Der Osteopath, mit dem ich hier arbeiten darf. Und wir werden uns heute einem Thema widmen, was wir schon mal hatten. Und zwar heute auf einer eher praktischen Ebene unter dem Thema Stress. Stress im Körper, wie wir ihn spüren, speichern und lösen. Und ich möchte nicht verhehlen, dass dieser Vorschlag von dir kam. Da bin ich sehr froh. Und deshalb würde ich euch einladen, uns gleich mit der ersten Frage zu folgen. Die ist nämlich dann, gerade aus osteopathischer Sicht, du bist ja Osteopath, lieber Alex, was ist denn Stress aus osteopathischer
Speaker 01:Sicht? Man kann... Oder ich nenne es immer ganz gerne so, dass Stress eigentlich immer eine Reaktion ist auf das, was außen ist, auf das, was im Inneren stattfindet. Und natürlich können wir über körperliche Reaktionen sehen, wie sich Stress äußert, wie sich Stress anfühlt. Entweder organisch, jeder hat ja eine andere Stressreaktion. Auch organisch heißt körperlich. Die einen kriegen Verdauungsprobleme bei Stress, die anderen bekommen Kopfschmerzen, die anderen bekommen Magenverstimmungen, Bauchschmerzen etc. Aber Stress kann sich natürlich auch ganz stark in der Muskulatur äußern, über Spannungsmuster zum Beispiel und auch gleichzeitig dann aber auch über Haltungsmuster. Und Haltungsmuster sieht man schon relativ schnell, ob jemand vielleicht eher gerade in einer stressigen Phase ist. Stress hat auch natürlich Auswirkungen auf das ganze Nervensystem, das ist ganz klar. Stress hat Auswirkungen auf den Schlaf und ist im Prinzip so ein bisschen die eigene Resilienz, was den Stress betrifft. Und Was ganz interessant ist, ist, dass Stress sich eigentlich immer körperlich äußert, auch wenn wir es nicht jetzt direkt spüren. Auch wenn wir das so ein bisschen verlernt haben, so ein bisschen zu spüren, okay, was richtet denn Stress überhaupt gerade in der jetzigen Situation mit mir aus. Zum Beispiel, ich bin jetzt gerade ein bisschen aufgeregt, ich fange ein bisschen an zu schwitzen und es ist immer für mich immer so ein bisschen schwierig, am Anfang da so ein bisschen reinzukommen. Das merkst du auch bei unseren Ausbildungen, wenn ich dann meinen Part habe und vor Leuten sprechen muss. Das ist für mich Stress, aber... Es ist kein Stress, der mich negativ beeinflusst, nur in Sachen meiner Sprache. Die ist ein bisschen haspelig, aber ist natürlich auch ein großer Motivator dahinter gleichzeitig. Und die Reaktionen, die sich dabei zeigen, sind bei jedem einfach sehr, sehr unterschiedlich. Und osteopathisch hat natürlich Stress immer damit zu tun, auch wie es um das ganze gesamte System geht. im Prinzip oder wie das ganze System gerade, in welchem Zustand das ganze System gerade ist, das körperliche System, weil auch Schmerzen sind Dauerstress. Und jeder Schmerz führt auch dazu, dass man einfach nicht zur Ruhe kommt und physiologisch haben wir das ja schon in einem Podcast mal besprochen, was Stress alles für physiologische Auswirkungen haben kann, aber Stress sorgt immer dafür, dass es das Nervensystem betroffen ist. Und das Nervensystem regelt ganz viel in der gesamten Homöostase, also Wie entsteht Heilung? Heilung entsteht am besten, wenn wir uns im Zustand der Homöostase auch befinden und das ist im Prinzip das Ziel der Osteopathie oder der Physiotherapie, gerade auch in der Heilung dafür zu sorgen, dass der Körper in der Balance ist und daran können wir osteopathisch arbeiten, dass alle Systeme im Einklang in der Balance funktionieren und somit der Körper in der Lage ist, Stressfrei in dem Sinne zu heilen und Heilungsprozesse auch stattfinden zu können.
Speaker 00:nicht im Stress zu sein. Und als er mir seinen Tagesablauf geschildert hat, morgens um fünf aufstehen, joggen gehen, Eis baden, eine Runde ins Gym und dann die E-Mails checken, der musste gar nicht mehr weitersprechen. Na, ist dann klar, das ist Stress. Insofern ist es immer so ein schwieriger Spagat. Wir haben ja auch im ersten Podcast gesagt, Stress ist ja nicht per se schlecht. Im Gegenteil, wir brauchen Stress. Aber wir brauchen Stress für Wachstum, Veränderung, Erweiterung auf jeder Ebene. Aber er m uss begrenzt sein. Das heißt, wir sprechen hier natürlich von Stress, den wir runterbringen wollen, gegen den wir quasi antreten, den wir eigentlich nicht brauchen. Weil wenn wir Sport machen, wenn wir uns bewegen, wenn wir gerade eine Aufgabe erledigen, dann ist das Stress. Und wenn wir in der Lage sind, die zu bewältigen, der Sport ist vorbei, dann hat uns der Stress im Nachhinein gut getan, weil es eine– das ist natürlich auch das Wort Homöostase– Im Endeffekt ein Gleichgewicht gibt es aus Anspannung und Entspannung, wobei die Phase der Entspannung länger sein muss als die der Anspannung, damit der Körper reparieren kann, Zuwachs gewinnen kann. Wie siehst du, wenn Leute zu dir in die Praxis kommen, ich behaupte mal, die sind sich wahrscheinlich in der Regel ihres Stresses nicht bewusst. verwechseln, glaube ich, häufig den sogenannten All-Stress mit dem Dis-Stress, also den vermeintlich positiven Stress. Der ist zwar gut, aber halt auch nur in Grenzen, und zwar in den gleichen physiologischen Grenzen wie auch der Dis-Stress. Aber ich wage mal die Vermutung, die sprechen nicht. Oder nicht auch grob. Wie spürst du denn? Gib uns mal ein paar Ideen, wenn du jemanden anschaust, wenn du jemanden anschaust, Was kann ZuhörerIn zu Hause mitnehmen? Rauszufinden, stimmt mein Pegel oder dürfte ich daran arbeiten?
Speaker 01:Also das allererste, was mir da direkt einfällt, ist die Haltung, die die Leute haben. Hochgezogene Schultern, ein hoher Grundtonus allgemein, den man einfach von außen schon relativ schnell sieht. Es ist auch, wie gehen die Leute in den Behandlungsraum rein? Schnell, stampfend. Oder ein bisschen zögerlich, vielleicht auch sogar ein bisschen ängstlich, kann auch sein. Oder halt natürlich auch schmerzverzerrt. Manche Patienten kommen natürlich auch durch Schmerzen in die Praxis und in die Behandlung. Und es ist auch sehr, sehr interessant, sobald man mit der Befundung startet und quasi Kontakt mit dem Körper aufnimmt über meine Hände, merke ich relativ schnell eine Stressreaktion. Die Leute fangen sehr, sehr schnell immer an zu schwitzen. Das heißt, wenn ich gewisse Strukturen mir anschaue, In der Befundung merke ich allein an dieser körperlichen Reaktion Schwitzen, okay, da bin ich was auf der Spur. Da habe ich schon direkt eine Idee, okay, da ist ein Feld, was den Körper sehr, sehr stresst, allein wenn er schon Kontakt bekommt. Und was auch interessant ist, und das wirst du mit Sicherheit bei deinen Stunden auch merken, ist das Atemmuster. Wie schnell ist die Atmung, wie flach ist die Atmung und auch gleichzeitig ist auch schon der Effekt, wenn sie sich einfach mal nur hinlegen auf die Bank, schon so stark, dass ich merke, okay, jetzt können die Leute mal so ein bisschen entspannen. Und natürlich folgt der Behandlung auch immer, oder es ist immer erstmal ein Anamnese-Gespräch und da sieht sich ja schon so ein bisschen oder kristallisiert sich ja schon so ein bisschen raus, in was für einem Stresszustand die Menschen sind, wenn ich einfach frage, wie ist der Tagesablauf, wie ist der Schlaf, wie ist die Verdauung und wie läuft es denn zu Hause? Also das frage ich jetzt nicht so direkt, aber das stellt sich in den Therapie-Sessions immer so ein bisschen raus, dass ich auch immer frage, okay, wie ist denn das soziale Umfeld?
Speaker 00:Das hast du übersetzt für zu Hause, für zum Zuhören. Der Schlaf ist dann...
Speaker 01:Einfach ein Indikator. Schläft man gut? Schläft man regelmäßig?
Speaker 00:Also kein durchgehender Schlaf. Indikator für Stress.
Speaker 01:Oder kann. Und auch gerade, wie man sich morgens fühlt.
Speaker 00:Also fit, voller Tatendrang oder durch den Wolf gedreht und eigentlich dicke Augenringe und Co.
Unknown:Genau.
Speaker 01:Und es ist auch so ein bisschen die Art und Weise, wie sich gewisse Verhaltensmuster einfach tagsüber äußern. Grafe ich dann abends zu einem Glas Wein, um mich zu entspannen? Das ist eigentlich auch schon direkt ein Indikator dafür, okay, wir brauchen irgendwas Externes, was uns runterfährt, in dem Sinne die Wirkung von Alkohol beispielsweise. Und woran man das auch relativ schnell erkennen kann, ist, wenn... Die Leute, die Augen schließen auf der Bank und die Augen sich dauernd bewegen. Daran sieht man eigentlich auch, die Gedanken flitzen ohne Ende und das ist auf jeden Fall ein Zeichen von einer Dysregulation im gesamten Nervensystem.
Speaker 00:Wenn man jetzt zu Hause zuhört, ich finde, man kann es ja mal wunderbar übertragen, weil mir geht es im Yoga genauso. Ich schaue die Leute an Wenn wir mit einer Anfangsentspannung anstarten in der Stunde, dann sind dir immer erstmal per se die Augen zu. Und dann siehst du ja schon, sind die Leute ruhig. Sprich, können sie überhaupt sitzen? Oder, böses Wort, fingern die jetzt ständig irgendwo an sich rum? Hier jucken, da kratzen, nochmal den Sitz verändern, auf der Suche nach dem vermeintlich endlich passenden Sitz. Wurschteln die sich dauernd im Gesicht rum? Reagieren die auf alles, auf jedes Jucken? das gleiche Zucken in den Augen. Man sieht ja, auch ist das Gesicht angespannt, ist es entspannt, ist die Stirn glatt oder diese schönen Falten zwischen den Augen eng und angespannt. Man sieht es an den Atemmustern. Du hast gerade den Atem erwähnt. Es soll jetzt heute nicht um den Atem primär gehen, aber Pi mal Daumen behaupte ich, Atemgeschwindigkeit und Atemgegend, also welche Gegend zeigt quasi die Bewegung des Atems optisch nach außen wieder, Bauch oder Brustraum oder oberer Brustraum. Die spiegeln ganz klar wieder und den kann ich von außen ablesen, wie es um den diejenige bestellt ist. Das heißt, mehr als 12 bis maximal 15 Atemzüge pro Minute in der Entspannung, bei Sitzen, natürlich in der Abwesenheit von Sprechen, weil das braucht Luft und deshalb auch Herzfrequenz und Atem, sollte es nicht sein. Und wenn Leute halt irgendwie 18, 19, 20, 25 Mal atmen, weißt du, die sind komplett im Überstress. Du hast gerade von Spannung gesprochen. Bauch lässt nicht los, weil die fasziale Spannung zu hoch ist, muskuläre Spannung zu hoch. Stress triggert Spannung. Siehst du auch, entweder falsches Muster, nie erlernt. Glaubenssatz, oh Gott, so ein Bauch muss flach und trainiert und domestiziert sein, alles unter Kontrolle. Aber kriegen die den Bauch überhaupt nicht los, dann sind die meistens auch im Stress. Und wenn ich nicht lernen oder wieder lernen kann, den Bauch zu haben, bleibe ich halt auch im Stress, weil mein Atemmuster einfach zu schnell bleibt. Und ich sehe am Ende immer so ganz lustig die Unfähigkeit, leider die Unfähigkeit stillzulegen mit geschlossenen Augen. Also auch einfach nur zu sein, ohne dass was passieren muss. Weil du hast ja, wenn du Stress hast, der Stress kommt ja irgendwo her. Grundlegend unten drunter die Idee, es muss was getan werden, weil Stress ist ja bewegungsorientiert. Irgendwie musst du in die Aktionen kommen und dann hältst du es natürlich in der Ruhe schlecht aus. Und ihr könnt jetzt zu Hause mal, wer auch immer zuhört, gerne gucken, also ein ganz einfacher Indikator, jetzt ich nehme mal aus der aus den Wissenschaften begründet, ist, setz dich mal hin, nimm mal zwei, drei ruhige tiefe Atemzüge und ohne den Atem zu beeinflussen, nimm mal die Stoppuhr und guck, wie häufig atmest du in der Minute. Und wo atmest du hin? Und das sollte nicht die 15 sprengen, also im Idealfall 10 bis 12. Und solltest du bei dem Versuch, das mal zu überprüfen, merken, du scheiterst, Und ich rede jetzt nicht von einem unterdrückten Atem, sondern von einem natürlich regulierten Atem, der sich selbst reguliert. Dann ist es nicht unmöglich, was wir hier sagen, sondern dass das einfach ein zu hoher Grundlevel an Angespanntheit ist. Das ist das eine. Und das zweite, ich glaube auch, wir kennen das von den REM-Schlafphasen, die Rapid Eye Movement Schlafphasen. Wir verarbeiten immer und wenn wir Stress haben, haben wir mehr zu verarbeiten. wenn die Augen nicht stillstehen können. Also du hast manchmal so ein Zucken um die Augen, aber du hast auch die Augenbewegungen. Also wenn du merkst, du machst die Augen zu, aber die wollen nicht so richtig. Es will sich kein ruhiges Geschlossensein einstellen. Dann sind es in der Regel eigentlich so ganz klare Indizien. Und jetzt hast du noch gesagt, Schultern oben. Also wenn du mal sitzt und wirklich die Schultern sinken lässt, richtig versuchst, mal die Schulterblätter nach außen unten sinken zu lassen. Du musst dann auch nicht super gerade aufgerichtet sitzen, ist dann mal vollkommen egal, ob du ein bisschen rund wirst oder nicht. Dann ist es auch so ein ganz typisches Stressthing. Und ich habe vor Jahren mal ein Video gepostet, in dem ich zu Hause Kürbisse schneide. Ich weiß nicht, ob du das kennst. Der Kaumuskel ist ja auch so ein Muskel, der sofort, wir sagen ja auch im Volksmund, da muss ich mich durchbeißen. Oder der Typ ist ein Terrier. So ein Beißer. Und wir sind ganz oft angespannt. Ich sage nochmal so Slash Beißschiene, Knirschschiene. Wenn wir halt unter Stress sind. Wir haben einen dauernd erhöhten Tonus. Wir klappern mit den Zähnen, wir schmatzen, wir knirschen, wir drücken. Du kannst mal zu Hause den Test machen, das machen wir alle, aber ob du das entregeln oder entkoppeln kannst, mach mal eine Flasche Wasser auf die richtig fest zu. Du wirst merken, die Kraft, die aus den Unterarmen kommt, überträgt sich auf irrsinnige, mystische Weise in deinen Kiefer. Du beißt. Und dieses Beißen zu entkoppeln ist so eine Grundfähigkeit, allein mal die Aufmerksamkeit dafür zu entwickeln, spannt ein Teil an oder entspannt der ganze Kerl. Richtig. Und wenn ich einen Teil anspanne, kann ich ja immer noch den Rest versuchen loszulassen. Das ist zum Beispiel was wir im Yoga klassisch üben. Den Weg des minimalistischen Kraftaufwands. Also nicht kraftfrei, sondern die Gebotene Kraft, die es braucht, aber bei gleichzeitig bewusstem Verzicht auf Überspannung. Und das sind so Sachen, die kann man zu Hause mal
Speaker 01:machen. Und da sprichst du was sehr, sehr Wichtiges an, dass man quasi in Stresssituationen oder wenn man sich gestresst fühlt oder wenn man denkt, man hat Stress, dass man sich dann mal ganz kurz nach innen, Fokussiert und guckt, okay, wo habe ich denn überhaupt Spannung? Und das ist ein sehr, sehr kleines Tool, was ich selbst auch immer in Stresssituationen anwende, ist zum Beispiel, wenn ich jetzt vor einer Gruppe stehe, wie vorhin erwähnt, dass ich gucke, okay, wie ist meine aktuelle innere Haltung? Und daraus kann ich schon merken,
Speaker 00:okay. Haltung zu einem Thema
Speaker 01:meinst du? Und immer wenn ich merke, okay, ich bin in Stressrelation, dann achte ich penibel drauf. Wie stehen denn gerade meine Schultern? Sind die entspannt? Habe ich einen entspannten Nacken? Dass ich zwei Sekunden kurz noch spüre, okay, wie ist meine Spannung im Nacken? Wie ist meine Spannung im Bauch? Wie ist meine Spannung in den Füßen? Weil oft ist es auch so, dass sich die Füße auch einkrallen, wenn man unter Spannung steht. Oder dass sich vielleicht sogar überschwänglich auch die Fäuste ballen. Kann ja auch gut sein. Und da kann man sich sehr, sehr schnell eigentlich direkte Abhilfe schaffen und so ein bisschen entspannter in so eine Stresssituation zu
Speaker 00:kommen. Lass uns mal ganz kurz, ich glaube, es ist auch ganz interessant für zu Hause. Würdest du sagen, es gibt, wie soll man sagen, Zonen des Körpers, die bevorzugt, Ja, auf
Speaker 01:jeden Fall. In meinen Augen auf jeden Fall der Nacken, ganz klar. Kiefer hast du vorhin schon erwähnt. Gleichzeitig aber auch Stress unter Rücken. Meistens immer korreliert mit sehr, sehr langen Anhalt im Stress. Und mit Stress meine ich nicht nur einen Stress, sondern auf mehreren Ebenen. Und auch gleichzeitig wichtig ist die Spannung im vorderen Hals. Nicht nur die Spannung im Nacken, sondern auch die Spannung im vorderen Hals, in der vorderen Halsfasze, die runtergeht bis zu den Oberbauchorganen. Und gleichzeitig auch natürlich immer im Bauch. Also bei ganz vielen Verdauungsproblemen etc. entstehen ja dann dadurch, aber das sind so in meinen Augen nach den letzten zehn Jahren Berufserfahrung, wo sich vor allen Dingen Stress speichert.
Unknown:Und
Speaker 01:durch die kleine Wahrnehmungsschulung, die man so zwischendurch immer mal machen kann, kann man sich genau an diesen Stellen auch gleichzeitig relativ schnell Abhilfe erschaffen. Man sagt, okay, wie steht denn gerade mein Becken? Bin ich in dem jetzt, der Hohlkreuz gibt es ja nicht, aber stehe ich in der Überstreckung in der Lendenwirbelsäule? Und wie steht mein Becken so ein bisschen im Raum? Kann ich so ein bisschen meine Beckenposition verändern, dass ich spürbar eigentlich Entlastung im unteren Rücken bekomme? Das kann man eigentlich ganz leicht testen, indem man sich einfach hinstellt und guckt, okay, habe ich jetzt gerade Spannung im Rücken? Allein wenn ich nur die Knie leicht beuge, habe ich schon weniger Spannung im unteren Rücken, weil dann das Becken die Chance hat, sich überhaupt wieder neutral so ein bisschen einzustellen. Und Gleichzeitig ist es aber auch so, dass wir natürlich immer über so kleine Cues wie zum Beispiel Schambein ranziehen, so ein bisschen den unteren Rücken entlasten können. Aber wie wir ja auch gerade in unserer Ausbildung immer lernen, ist nicht das Schambein und ist nicht der Rumpf, der das Becken eigentlich mittlerweile in der Position hält, sondern wirklich die Beine und die hintere Beinmuskulatur, die Hamstrings. Und so ein bisschen über Beckenposition kann man relativ schnell dafür sorgen, dass das bestimmte Spannungsmuster so ein bisschen weniger wäre. Bin ich mir relativ sicher. Und gleichzeitig ist es natürlich auch so, wenn wir Spannung im Nacken spüren, wenn wir in Stresssituationen sind. Wie stehen meine Schultern? Sind die hochgezogen? Und wenn sie hochgezogen sind, dann nicht einfach versuchen locker zu lassen, sondern mal wirklich aktiv zu den Ohren nach oben ziehen, richtig halten, halten, halten, halten, halten und dann ganz langsam merken, okay, wenn ich jetzt loslasse, kommen meine Schultern automatisch weiter ein bisschen runter und es fühlt sich ein bisschen entspannter an. Nicht über Aktivität wieder Tonussenkung erschaffen, sondern wirklich über das Spüren und über das Fühlen kommen.
Speaker 00:Das heißt, wir haben ja im Yoga diese wunderbare Idee der Koschas. Ich übersetze es ganz einfach. Die modellhafte Erklärung, ein Mensch lebt, funktioniert auf verschiedenen Ebenen, alle Ebenen beeinflussen sich. Dass das Denken, das ist Unterbewusstsein, die Launen, die Glaubenssätze etc., die Gefühle vor allem, dann ist damit verbunden das ganze Viszerale und das Nervale, also die ganze Körperphysiologie und auch die Anatomie, alles reagiert aufeinander. Jetzt ist es ja so, das ist ein Thema eines anderen Podcasts, nur per se, Wenn jetzt, du sagst natürlich, okay, das Stress drückt sich in Spannung und in Fehl, in veränderter Haltung aus. Ich möchte ja auch das Wort Fehlhaltung vermeiden, weil sonst glaube ich immer, es gibt eine richtige Haltung. Im Prinzip ist es ja immer ein Oszillieren zwischen den Extremen, der Körper braucht einfach die Bewegung. Aber einen praktischen Tipp, damit es vielleicht auch ein bisschen mehr Sinn macht, wie wir auch rangehen können und was auch zu Hause helfen kann, Würdest du sagen, ich formuliere es mal als Frage, würdest du sagen, dass der Körper seinen Stress oder seine im Körper gespeicherten Stressmuster und Reaktionen besser lösen und auflösen kann, wenn er eine gewisse Grundstabilität besitzt, ein gewisses Grundtraining?
Speaker 01:Definitiv. 100%. Das ist eigentlich sehr, sehr wichtig, weil wenn wir eine Grundstabilität haben, haben wir auch gleichzeitig in dem Sinne eine, ich sage jetzt mal so, neutralere Haltung. Und wenn wir diese neutralere Haltung haben, haben wir immer weniger einfach funktionellen Stress auf gewisse Stellen im Körper, die sowieso sehr anfällig sind. Wie zum Beispiel auch die Brustwirbelsäule zwischen den Schulterblättern. Da geht der sympathische Grenzstrang lang, also quasi das Nervensystem, was eigentlich uns in Stress bringt. Und wenn wir allein durch die Haltung schon zwischen den Schulterblättern für Entlastung saugen können, dann haben wir eine ganz andere Stressreaktion und eine ganz andere Stressresilienz und bekommen auch gleichzeitig besser auch in den Schlaf. Wenn wir einfach von vornherein schon dem Körper eine Stabilität über funktionelle Einheit generieren, dann haben wir weniger Spannungsmuster, die noch zusätzlich dafür sorgen können, dass wir in diesem Stress verharren und nicht rauskommen. Und deswegen gibt es auch keine richtige Schlafposition. Ich werde auch total oft gefragt, wie soll ich denn mich am besten hinlegen? Entweder auf der Rückenseite oder welches Kopfkissen brauche ich? Welche Matratze? Das sind alles so Dinge, die in meinen Augen überhaupt nicht wichtig sind. Weil jeder legt sich so hin, wie man schläft, fertig aus und Hauptsache du schläfst. Aber es ist wichtig, wenn du merkst, du hast beim Schlafen einfach Probleme oder es kommen Schmerzen, dann ist entweder auch ein Zeichen ganz klar Stress, zu viel Stress oder es war zu viel den Tag oder es war zu viel die letzten Monate. Aber auch gleichzeitig, wenn du es schaffst, über Training deinen Körper in der Stabilität zu halten, dann hast du abends auch automatisch weniger Probleme im Schlaf, weil dein Körper mit trainiert. In dem Sinne Schlaffehlhaltung, auch wenn es per se jetzt keine Schlaffehlhaltung ist, aber das zu kompensieren.
Speaker 00:Das heißt, wir müssen ein bisschen subsumieren, weil die Frage, das Podcast soll ja auch ein bisschen eine Antwort darauf geben, was können wir tun. Möchte ich an der Stelle nochmal daran erinnern, wer vielleicht den Stress-Podcast zu dem Thema, was so ein bisschen eher ein Ausdruck in die Physiologie war, nicht gehört hat. darf den gerne nachhören, ist aber jetzt natürlich kein Muss. Aber Stress ist immer etwas, ich erinnere nur an etwas, was Sie schon gesagt haben, was körperlich ausinteragiert wird. Immer, weil Stress biologisch mit Bewegung zu tun hat. Also die Biologie hat sich nicht ausgedacht, dass wir eines Tages in E-Mail-Fluten versinken würden, denen wir nicht mehr Herr werden. Also es hat eigentlich was mit Flight and Fight im ursprünglichen Sinne zu tun. Und insofern ist... Wir haben eben gehört, Grundkraft, gemügend Kraft, damit ein Muskel gar nicht in Stress gerät, weil es für ihn zu viel ist, eine Notwendigkeit oder eine Verbesserung. Vor allem die Bewegung selbst. Weil Bewegung entlädt Neurotransmitter im Übertragungsort Muskel-Nerv, respektive Nerv an Muskel. Und damit baut Bewegung, wenn sie uns nicht zu viel abverlangt, Also nicht abends den Marathon laufen, das ist dann wieder zu viel Stress obendrauf, aber erst einmal Stress ab und fördert unsere Entspannungsfähigkeit. Ich möchte nämlich an der Stelle so ein bisschen auch, ich möchte nicht sagen, mir von dir den Segen geben lassen, ich glaube, wir sind uns da ziemlich einig, aber dass es auch vielleicht nicht immer nur aus der Yoga-Ecke kommt. Viele belächeln so ein bisschen modernes Yoga, weil sie sagen, es ist viel zu bewegungsorientiert. Und wenn wir uns aber angucken, wie der menschliche Körper biologisch programmiert ist, dann ist das eine Bewegungsmaschine, die nicht für Dauersitzen und Dauerstehen konzipiert wurde. Aber wir tun das halt durch die Art und Weise zu arbeiten und 90% oder 80% des Tages zu verbringen. Das heißt, die Bewegung im Sinne der, schönes Wort, Diffusionsspeisung von Gewebe, damit Abbau von Verspannung etc., Schmerzreduktion, aber auch für den Abbau dieser eben genannten Neurotransmitter ist das Muss, um in der physiologischen Grundmöglichkeit zu kommen, überhaupt loslassen zu können. Und ich würde dem gerne noch eins draufsetzen. Ich glaube, dass gerade wir in unserer modernen Leistungsgesellschaft, die leider sehr diktiert ist von nur die harten Kommingarten und du musst um, meine Beobachtung, Leute können ohnehin erst dann sich selbst die Erlaubnis geben, psychisch. loszulassen, wenn sie das Gefühl haben, sie haben genügend getan. Das heißt, so eine recht knackige Einheit abends, die dir erstmal eine Menge Bewegung und Kraft abverlangt, die dann natürlich am Ende ruhig werden muss und ganz, ganz langsam. Aber die schafft eigentlich erst den Nährboden für die meisten, um überhaupt sich diese Erlaubnis zu geben. Richtig,
Speaker 01:richtig. Und deswegen ist es ja so wichtig, und das macht ihr ja hier im Studio perfekt, auch so ein bisschen darauf zu achten, okay, Asanas so aufzubauen, dass eine Stabilität immer übers Becken und immer über den Brustkorb gewährt ist, weil wir dann im Prinzip nicht mehr Gefahr laufen, dass wir genau die Stellen triggern, die für Stress sowieso sehr anfällig sind. Und deswegen gehe ich da komplett mit einher, dass wir Yoga wunderbar nutzbar machen, weil es gibt mittlerweile viele und Ich bin auf Instagram sehr stark unterwegs, was gibt es Neues an Bewegungskanälen etc. Aber es gibt auch viele, die das Yoga komplett wirklich in dem Sinne bashen. Weil Yoga nur Hypermobilität fördert und nichts anderes. Aber das ist... Nicht die Essenz. Das ist in meinen Augen und in deinen Augen auch. Deswegen haben wir uns auch zusammengesetzt und ein Konzept entwickelt. Yoga kannst du wunderbar nutzbar machen, auch für Kraft, auch
Speaker 00:für Stabilität. um die Bedingungen zu schaffen, wirksam zu werden. Und das ist natürlich eine Frage, wie alt ist dieses ursprüngliche Yoga-System? Zu welchem Zeitraum ist das entstanden? Wie haben die Menschen damals gelebt? Was haben sie angestrebt? Und wie viel neuronalem Stress waren sie ausgesetzt, allein durch Multimedia, Social Media? Das gab es damals, glaube ich, noch nicht, oder? Gab es schon Handys so 500 nachgräßig? Ich glaube nicht. Also wir leben ja komplett anders heute. Okay, das heißt, wenn wir das so ein bisschen subsumieren wollen, Körperachtsamkeitsentwicklung, also erstmal Inhalten spüren, wie geht es mir überhaupt, statt drüber zu bügeln. Ich erweitere das ein bisschen, vielleicht mal aus dem Gedanken raus durchhalten, erstmal die Frage stellen, kannst du lieber Körper überhaupt noch? Weil der Kopf, der kann lang, der Körper nicht lang. Und was unser Kopf an Stress leider ertragen kann und gewohnt ist, das zu tun, hat mit unserer biologischen Programmierung nichts mehr zu tun. Gar nichts. Ich würde nicht sagen, eine Einladung fasst schon eine Aufforderung für nach Hause. Überprüft echt diese Glaubenssätze. Nur weil ein jeder und eine jede das tut, müssen die nicht richtig sein. Also nur weil man in dieser leicht überdrehten, um es vorsichtig auszusagen, Gesellschaft, in dieser Leistungsgesellschaft der Meinung ist, man müsse dauerhaft irgendwie Abruf bereiten, auf dem Sprung sein und alles regeln können und Co. und abends noch drei Stunden irgendwie einen Marathon laufen und halben. Deshalb muss es nicht richtig sein. Man darf sich genau so auch einfach mal im Nichts Süßen, im Dolce Farniente ergehen, um es mit den Italienern zu sagen, und ich erlebe viele, die erlauben es nicht, die haben ein schlechtes Gewissen. Und diese Glaubenssätze, die das schlechte Gewissen produzieren, die darf man wirklich hinterfragen. Vielleicht noch eins, Nervensystem sensibilisieren, also Körperachtsamkeit, schafft auch, also sprich in Asana, vielleicht mit verbundenen Augen, zu machen oder mit geschlossen, muss ja nicht verbunden sein, mit geschlossenen Augen, es eher aus dem heraus zu entwickeln und weiterzuentwickeln, was du spürst und nicht dem, was die Schablone sagt oder irgendein Lehrer. Und vielleicht,
Speaker 01:ja. Und ich glaube, es ist auch wichtig, dass man das so ein bisschen Step-by-Step aufbaut. Also sehr viele Patienten von mir bekommen, die einfach sehr viel Stress haben im Leben, der sich auch in gewissen Situationen einfach nicht ändern kann, kommen wirklich in der Hausaufgabe, dass ich erstmal sage, okay, setz dich mal pro Tag zwei Minuten hin und zähl einfach mal nur deine Atemzüge ein, aus ist Nummer eins, ein, aus ist Nummer zwei. Und wenn du dann gedanklich abschweifst, komm wieder zurück bei null, starte wieder bei null und mach das einfach mal jeden Tag zwei Minuten. Zwei Minuten hat jeder jeden Tag Zeit.
Unknown:Und
Speaker 01:Und das schafft einfach schon mal so ein bisschen, ist auch so ein kleiner Selbsttest, wie geht es mir gerade, wie viel Stress habe ich, weil je schneller ich abschweife, desto schneller vergesse ich wieder zu zählen. Absolut. Das ist eigentlich eine richtig gute Übung. Und du hast gerade auch von Körperachtsamkeit gesprochen. Und mich würde jetzt mal interessieren, wie du das siehst oder was für eine Idee du für die Leute zu Hause hast, um Körperachtsamkeit überhaupt zu lernen. Weil viele verlernen das in meinen Augen. Viele haben gar nicht mehr so richtig den Zugang. Und gleichzeitig würde mich auch noch interessieren, Ich meine, wir sprechen über Stress, wir sprechen über zu viel Arbeit. Und ich meine, wir beide lieben unseren Job und wir beide arbeiten wirklich sehr, sehr viel. Und was so für dich vielleicht mal so drei Sachen sind, die dich in deinem sehr, sehr hohen Pensum, was du fährst, immer wieder runterbringen?
Speaker 00:Lass uns mal vielleicht anfangen bei Körperachtsamkeit. Ich glaube, Körperachtsamkeit... Ich würde noch mal eins vorher zu dem Zählen sagen, weil das ist so eine weit verbreitete Fehlmeinung für Leute, die anfangen wollen zu meditieren, zu glauben, sie können das nicht. Es geht nicht darum, dass Stille erzeugt wird, sondern es geht darum, wertfrei mit den Dingen zu sein und sie bewusst zu erleben. Und wenn ich zähle und beim Zählen merke, ich drifte dauernd ab, erlebe ich mich beim Abdriften und sehe, dass mein Geist aktuell gefüllt ist. Und vielleicht gibt man es einfach die Grundlage zu sagen, boah, vielleicht mache ich jetzt mal einen kleinen Spaziergang. Also das ständige Bewerten, es braucht überhaupt kein Bewerten. Welche Quintessenz du daraus ziehst, ist ja deins. Aber der Vorgang des Zählens beschränkt sich wirklich auf das Erleben. Und wenn wir mal lernen, was wertfrei zu akzeptieren, einfach dass es da ist. Akzeptanz heißt ja nicht, dass es so bleiben soll. Aber dass es jetzt im Moment des Seins so ist, Und das nicht zu negieren und wegzuschauen, das ist eigentlich immer der erste Schritt. Und genauso schrittweise ist es mit der Körperachtsamkeit. Ich bringe Leute immer erst einmal in die Bewegung und versuche ihnen Freiraum zu geben. Also wir agieren hier nicht mit, achtet darauf, dass nicht, sondern wir versuchen hinzu, positiv und frei zu sprechen, ganz bewusst. Das heißt nicht, dass wir nonchalant mit Ausrichtung umgehen, aber Ausrichtung ist immer nur ein Rahmen. Das heißt, ich versuche den Leuten zu erzählen, was sie spüren sollen. Dass sie auf Weite, auf Raum, auf Leichtigkeit achten können. Genau wie in guten Zugängen zu kriegen, hey guck mal, das ist deine Kraft. Du trägst dich gerade. Ist doch toll, die Kraft ist doch da. Und es geht nicht darum, wie das Ergebnis aussieht, sondern zu spüren, du trägst dich gerade. Und wenn wir mit so Resilienz aufbauen und mit so einer Sprache schon mal starten, dann ist glaube ich auch das Erlernen, mehr zu spüren in der Position, weil du in der Ausführung einer Position überhaupt mal guckt, was fühle ich denn da überhaupt? Dieses Fühlen, dieses Wiederankoppeln an Spüren baut genau diese Fähigkeit zum Spüren aus. Und wenn du das halt ein paar Tage machst, wirst du ein bisschen mehr spüren als am ersten Tag. Wenn du es ein paar Wochen machst, wirst du wesentlich mehr spüren als am ersten Tag. Und wenn du es halt ein paar Jahre machst irgendwann, dann bist du in der Lage, dann hast du so eine Körperachtsamkeit entwickelt, dass du als Lehrer halt aufpassen musst, dich nicht zu viel zu fordern verbal. Aber dass du Dinge in dir spüren kannst, wo jetzt die meisten sagen würden, das lässt sich nicht spüren. Und doch, ich kann sagen, es lässt sich spüren. Also ich habe einen Zugang zu meinem Dickdarm. Ich kann den fühlen. Ist der gerade unter Spannung oder nicht? Oder egal. Also es gibt die allermeisten Bereiche des Körpers sind da zugänglich, wenn man sich darin übt, wie in einem anderen
Speaker 01:auch. Es ist
Speaker 00:ein Prozess. Es ist ein Prozess. Das dritte ist, ich würde immer noch, ich weiß gar nicht, ob das die Frage war, aber es kompletiert zumindest die Antwort, ich würde immer mit dem Atem arbeiten. Also ich würde immer, das ist aber Gegenstand, glaube ich, eines anderen Podcasts, einmal darüber zu reden, aber ich würde immer gucken, den Atem zu verlangsamen. Ganz vereinfacht gesagt, je langsamer du atmest, desto besser. Und dafür gibt es Übung. Und meine drei Dinge, ja, was bringt mich aus dem Stress raus? Also ich glaube, A, die Fähigkeit, Also A, ich kann mich an den Dingen erfreuen, die gelingen. Und ich fokussiere nicht auf das eine Prozent, was fehlt. Das tue ich einfach nicht. Ich muss das nicht feiern, was ich da alles erreicht habe, aber ich kann mich daran erfreuen. Das ist vielleicht so ein Grundding. Aber ich gucke auch immer nach meiner Kraft und ich gehe die Dinge an, manchmal so, wie sie mir mehr Spaß machen. Das ist dann vielleicht optimierenswert. Aber ich gehe die Dinge an, auch dann in Order of Wichtigkeit sozusagen. Wenn ich aber merke, ich kann nicht mehr, das steht in keinem guten Verhältnis mehr zwischen meiner Kraft und meinem, ich möchte es mal ganz plump Lebensglück nennen. Also mir geht es jetzt gerade dann nicht mehr gut, dann höre ich einfach auf. Das muss schon extrem wichtig sein, dass ich dann dranbleibe. Und dann bin ich in der Lage, das versteht zum Beispiel meine Frau gar nicht, nach Hause zu gehen und auch nicht mehr drüber zu reden. Ich habe das auch im Kopf draußen. Das interessiert mich nicht mehr. Das habe ich in der Meditation gelernt. Was du jetzt tun kannst, auch wenn du die Kraft und Muße dazu hast, das tue jetzt. Aber was morgen kommt, das überdenke nicht jetzt. Das macht keinen Sinn, weil du kannst es jetzt nicht ändern. Das füllt nur deinen Kopf mit Stress. Und deshalb habe ich wirklich gelernt, diese Dinge nicht auszublenden, sondern auf einen Termin zu verschieben, von dem ich weiß, ich habe wieder die Kraft. Das heißt, heute mache ich halt acht Dinge. Ich habe mir vielleicht zehn vorgenommen. Ich merke, die zwei schaffe ich nicht mehr. Dann sind es die ersten, die ich morgen mache. Aber heute ist Ende. Ende. Und vielleicht das Dritte, ich beschäftige mich dann auch mit nichts anderem. Also viele Leute sind ja dann gerade im Stress in der Ablenkungsstrategie. Und ich mache dann halt gezielt nichts anderes. Das heißt, ich lese dann auch kein Buch oder haue mir jetzt abends die Tagesthemen rein. Nein, ich setze mich vielleicht auf den Balkon und mache nichts. Und das fördert meine Fähigkeit, den Stress des Tages zu entkoppeln, um nicht die ganze Schlafzeit dafür aufzuwenden, am nächsten Tag groggy zu sein. Ich glaube, dass man das erlernen kann. Und wenn gar nichts geht, atme ich mich abends runter. Das gibt es
Speaker 01:auch. Und da gibt es ja auch durchaus Wichtige Tools, die wir auf jeden Fall in dem zweiten Podcast nochmal besprechen, wie wir gezielt Atemmuster einsetzen können, auch im Alltag. Das ist sehr, sehr wichtig.
Speaker 00:Ich glaube, das ist eine schöne Vorausschau. Wir haben einen Podcast, der heißt Zwerchfell, Beckenboden und Stimme. Eine funktionale Verbindung. Da ist ja der Atem ganz wesentlich. Also für alle, die das interessiert, möge das hier schon adressiert sein. Es gibt nie ein gutes Outro. Es gibt nie ein Ende. Aber vielleicht eins. Wir verlinken hier in diesem Podcast, wie es so schön heißt, in den Shownotes, eine kleine Praxis, die so ein bisschen zeigt, wie kann man Körperachtsamkeit aufbauen, sich ein bisschen runterbringen über einfache Atem- und Yoga-Übungen. Du kannst es einfach anklicken und landest dann auf der entsprechenden Seite bei uns. Und hast dann so ein kleines Video. Also für alle, die es ausprobieren wollen, viel Freude dabei. Wir freuen uns auch immer über Feedback von euch. Und freuen uns, dass ihr da wart. Und für euch waren hier der Alex Hausen und ich der Timo. Also bis super gerne zum nächsten Mal. Bis ganz bald. Alex, schön, dass du da
Speaker 01:warst. Danke, dass du auch da warst. Bis dann.